Sony A7S III: Das sind die wichtigsten Neuerungen

Mit der Einführung der A7 III vor gut zwei Jahren hatte Sony so ziemlich alle Erwartungen seiner Fangemeinde übertroffen. Doch so perfekt und unschlagbar die neue kompakt-Allrounderin von Sony auch daherkam: Die Video-Community liebäugelte seither stets mit der möglichen Ankündigung eines A7S-Schwestermodells, welches sich mit 12 Megapixel Auflösung und entsprechenden Features an Videografen richtet. Da der Vollformat-Sensor „nur“ in 12 Millionen Pixel aufgeteilt ist, sind die einzelnen Pixel bei der S grösser. Dies führt zu einem höheren Dynamikumfang (ganze 15 Blendenstufen!) und erlaubt höhere ISO-Werte bzw. tieferes Bildrauschen. Bisher hatte Sony zu jeder Generation seiner kompakten Systemkamera nebst der Allrounderin A7 (24 MP) jeweils noch ein S- und R-Modell vorgestellt. Die R richtet sich mit einer Auflösung von 42 Megapixel speziell an Fotografen.

Nun ist es denkbar unmöglich, auf alle wichtigen Neuerungen der Sony A7S III einzugehen. Wir beschränken uns deshalb auf die für Videoproduzenten wichtigsten 3 Kategorien. Eines noch vorweg: Die Kamera soll angeblich ab September erhältlich sein (CHF 4’500). Im Falle, dass Sony erneut vom Erfolg überrumpelt wird, könnte sich dieses Datum aber wie damals bei der Sony A7 III deutlich nach hinten verschieben.

1. Bildraten

Neu kann die A7S bei einer 4K-Auflösung 120 Bilder pro Sekunde aufnehmen – ein echter Game Changer! Eine derart hohe Bildrate war bisher nur in Full HD möglich. Und als ob dies nicht schon genug wäre, gibt Sony hier gleich noch einen oben drauf: Die maximale Bildrate in Full HD liegt neu bei 240, womit auch wirklich jedes Zeitlupen-Setting gemeistert werden sollte. Kleiner Tipp: Man kann Full HD-Aufnahmen der A7 problemlos auf 4K/UHD hochskalieren und sie mit echten 4K-Videos kombinieren. Der Unterschied ist selbst für das geübte Auge kaum erkennbar.

2. Farben

Auch darauf hat die Video-Community lange gehofft: Farben in 10 Bit-Tiefe (ja, auch in 4K/120)! Das grössere Farbspektrum der neuen A7S (bisher: 8 Bit) sieht nicht nur besser aus, sondern ermöglicht auch mehr Flexibilität in der Nachbearbeitung. Zudem gibt sich die Kamera dadurch verzeihlicher, sollte eine Aufnahme einmal nicht optimal belichtet sein. Es sollen auch die Hauttöne weiter verbessert worden sein – was bisher sicherlich nicht Sonys grösste Stärke war. Mit externem Rekorder kann man jetzt sogar in 16 Bit RAW aufnehmen, was sich bei dieser kompakten Kamera und dem nicht allzu grossen Bildschirm durchaus anbietet.

3. Gehäuse, Bildschirm & Stabilisierung

Es war einer der wenigen Kritikpunkte an der Sony A7 III: Man konnte den Bildschirm nicht wirklich ausklappen und schwenken, wie man es sich bereits von anderen Sony Kameras (im tieferen Preissegment!) gewohnt war. Der Bildschirm liess sich nur etwas nach oben und unten schwenken, gerade für Vlogger ein absolutes No-Go. Sony hat mit der A7S III nicht nur diesen Kundenwunsch umgesetzt, sondern auch gleich noch den Video-Button besser platziert (hinter dem Auslöser) und das bisher ziemlich unübersichtliche Menu neu strukturiert. Zudem ist neu ein Touchscreen mit voller Funktionalität verbaut. Aufgrund der kompakten Bauweise bleibt für eine interne Bildstabilisierung kaum Platz und handgehaltene Aufnahmen verwackelten bisher leicht. Daher wurde die Stabilisierung nun um eine optische mit leichtem Crop ergänzt, jedoch sollte hier nicht zu viel erwartet werden. Es ist davon auszugehen, dass man die A7S weiterhin auf einem Gimbal betreiben sollte, um an verlässliche Resultate zu kommen.

Fazit

Die Sony A7S III ist selbstverständlich eine unglaublich starke Kamera, welcher die Konkurrenz kaum das Wasser reichen kann. Sie bietet durch ihre Neuerungen gegenüber der A7 III auch einiges an zusätzlicher Flexibilität. Gerade wer es farbtechnisch auf die Spitze treiben will oder sich für Zeitlupen-Aufnahmen begeistert, sollte sich einen baldigen Umstieg überlegen. Auch bei Vloggern wird die Sony A7S III möglicherweise noch stark an Beliebtheit zulegen können. Mit CHF 4’500 ist die A7S III jedoch nicht gerade ein Schnäppchen und es dürfte sich daher lohnen, mit einem Kauf noch etwas zuzuwarten.

Man muss sich bei einer Neuanschaffung wie der A7S III auch bewusst sein, dass womöglich auch in neue Ausrüstung rund um die Kamera investieren werden muss. Die grösseren Datenraten erfordern beispielweise höhere Rechenleistungen beim Computer. Nur schon die erstmals in einer Kamera verwendeten CFexpress Type A Speicherkarten, welche Voraussetzung für die volle Funktionstüchtigkeit der Sony sind, fallen momentan noch finanziell ins Gewicht.

Die Sony A7 III ist nach wie vor eine absolute top-Kamera und wird es auch noch für einige Jahre bleiben. Der Preis des A7 III-Body ist zuletzt stark gesunken, was dieses Modell umso attraktiver macht. Sie ist und bleibt die perfekte Allrounderin, welche sich auch zum Fotografieren hervorragend eignet.